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Über 1.000 Belaruss*innen weiterhin für Ausübung ihrer Menschenrechte in Haft

Minsk sollte alle politischen Gefangenen bedingungslos freilassen

Der Friedensnobelpreisträger Ales Bialiatski, einer der freigelassenen belarussischen Gefangenen, lächelt, als er am 13. Dezember 2025 in der US-Botschaft in Vilnius, Litauen, eintrifft. © 2025 Mindaugas Kulbis/AP Photo
Am 13. Dezember haben die belarussischen Behörden nach Verhandlungen unter Federführung der US-Regierung, die sich bereit erklärt hatte, die Sanktionen gegen belarussisches Kaliumkarbonat aufzuheben, 123 Gefangene freigelassen. Die meisten wurden in die Ukraine gebracht, eine Gruppe von neun Personen nach Litauen. Die Freigelassenen waren überwiegend wegen der friedlichen Ausübung ihrer Menschenrechte strafrechtlich verfolgt und inhaftiert worden.

Unter anderem wurden Ales Bialiatski, Gründer der belarussischen Menschenrechtsorganisation Viasna und Friedensnobelpreisträger 2022, ein weiterer prominenter Viasna-Aktivist, Uladzimir Labkovich, die bekannten Oppositionellen Maria Kalesnikava, Maksim Znak und Viktar Babaryka sowie die Chefredakteurin der größten Nachrichtenagentur TUT.by, Maryna Zolatava, freigelassen.

Ihre Freilassung brachte ihren Familien, Kolleg*innen, Freund*innen und Unterstützer*innen große Erleichterung und Freude. Für diejenigen jedoch, die die Namen ihrer Angehörigen nicht auf der Liste fanden, war der Tag von gemischten Gefühlen geprägt. Mehr als 1.100 Menschen sitzen weiterhin in belarussischen Gefängnissen – allein, weil sie ihre Rechte friedlich ausgeübt haben

Unter ihnen sind Valiantsin Stefanovic, Vorstandsmitglied von Viasna und Menschenrechtsaktivist, Marfa Rabkova, Menschenrechtsaktivistin und Koordinatorin der Freiwilligen von Viasna, sowie Nasta (Anastasia) Lojka, eine prominente Menschenrechtsverteidigerin. Sie alle verbüßen drakonische Strafen als Vergeltung für ihre legitime Menschenrechtsarbeit.

Woman posing for a photo
Nasta (Anastasia) Lojka

Nasta (Anastasia) Lojka is a prominent human rights defender, particularly well known for her work on anti-discrimination, equality issues, fair trial, rights of foreigners and stateless persons, and human rights education.

Woman smiling in a photo
Marfa Rabkova

Marfa Rabkova is a human rights activist and coordinator of Viasna’s program for volunteers who, among other things, worked to organize monitoring of elections and of peaceful protests.

man posing for a photo
Valiantsin Stefanovic

Valiantsin Stefanovic is a board member of Viasna and a prominent human rights advocate.

Es ist nicht das erste Mal, dass die belarussischen Behörden politische Gefangene freilassen, nur um sie anschließend aus Belarus auszuweisen. Der Oppositionspolitiker Mikalai Statkevich weigerte sich, das Land zusammen mit einer Gruppe von Gefangenen zu verlassen, die Alexander Lukaschenko im September nach einer früheren Verhandlungsrunde mit den Vereinigten Staaten ebenfalls begnadigt hatte. Daraufhin schickten die Behörden Statkevich zurück ins Gefängnis.

Regierungskritiker*innen sollten nicht zwischen einem erzwungenen Exil und einer Gefängnisstrafe wählen müssen. Belarus sollte alle politischen Gefangenen bedingungslos freilassen und jegliche politisch motivierte Unterdrückung einstellen.

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